In.f.a.M – Institut für angewandte Medientheorie

Kategorie: Allgemein (Seite 2 von 3)

Post aus Paceville (Malta) die Zweite

Neues Zimmer neues Glück, jetzt sehe ich sogar die St. Georges Bucht. Mit den „Öffentlichen“ auf nach Valletta. Was wird mich erwarten? Bin ja nicht vorbereitet, fühle mich aber im Stadtbus wohl. Verstehe leider kein Wort, denn die sogenannten Einheimischen reden ja unter sich maltekisch. Dass hier mal Ritter hausten, sieht man an jeder Stelle. Festungsmauern all überall. Winkelgassen, Schießscharten, irgendwie unangenehm. Die St. John’s Co-Cathedral kann man nur durch einen Nebeneingang betreten. Und ist plötzlich in einer ganz anderen Welt. Barock: Pracht und Propaganda für Macht, Tod, Krieg, Herrlichkeit und Ewigkeit. Man – also ich – werde ganz still und andächtig angesichts dieser aberwitzig wunderlichen Formen, die die Angstblüten des Katholizismus nach der Reformation dann doch ausgetrieben haben.

Post aus Paceville (Malta) die Erste

Beim Anflug auf Malta habe ich meine große Foto-Chance verpasst. Über dem wie aus breitgeschlagenem Lehm daliegenden Eiland zog eine Wolke vorüber, dergestalt, dass ich dachte die Insel spiegele sich im Himmel. Aber wie immer: Staunen statt Foto schießen. Dann die Ernüchterung: Mein Glückshotel entpuppte sich als großer Betonkasten und von meinem Zimmer aus sehe ich mich ganz klein gespiegelt im Dunkelglas-Neubau gegenüber, denn alles hier wird umgebaut: superschick. Aber das Gute: Paceville ist das Vergnügungsviertel der Insel mit vielen original englischen Pubs und eben solchem Publikum. Also hätte es schlimmer kommen können?

Dritte Nachricht aus „insonne“

gestern war ich auf der Pressekonferenz zur 63. Berlinale. Es ist jedesmal dasselbe Ritual. Man kommt in den Saal rein, drängelt sich an den zuhauf aufgestellten Kameras vorbei, sucht sich ein Plätzchen, möglichst so am Gang, dass man ohne großes Aufsehens zu erregen frühzeitig den Saal wieder verlassen zu können. Was man nicht tut, denn in der Regel ist der Chef Dieter Kosslick lustig bis zum Schluss. Dieses mal waren es folgende Gags: 1. es gibt in der Presseabteilung tatsächlich eine junge Praktikantin, die den bürgerlichen Namen Marlene Dietrich trägt. Die wurde vorgezeigt. Beifall und Gejohle. 2. Kosslick verglich die alljährliche Pressekonferenz mit dem Parteitag der KPDSU in Odessa: „immer die gleichen Gesichter“. Beifall und Gejohle und 3. auf den Zwischenruf am Ende der Pressekonferenz „Clooney“, sagte Kosslick: der ist doch sowieso in Berlin und wir werden ihn nicht abweisen. Beifall und Gejohle und Ende. Nächste Woche gehts los: im Kino, im Dunkeln….

Zweite Nachricht aus „insonne“

Gestern war ich in Wolfsburg, Pressefahrt zur Ausstellung: Steve McCurry – Bilder aus Asien. Was ihr kennt Steve McCurry nicht? Doch, das ist der, der dieses weltberühmte Foto gemacht hat: ein junge afghanische Frau schaut den Betrachter dermaßen intensiv mit ihren grünen Augen an, dass der vergleich mit Mona Lisa schon oft geäußert wurde. In der großen Halle des Kunstmuseums Wolfsburg sah ich dann die große Ausstellung Frank Stella. Nun meine Frage, was haben Steve McCurry und Frank Stella gemeinsam? Beide sind Amerikaner und beide wissen was sie tun…

 

 

Erste Nachricht aus „insonne“

Ab sofort gibt es aus gegebenem Anlass meine Nachrichten aus „insonne“: heute die erste. Ab sofort habe ich wieder eine Kolumne. Heute: Arbeiten im Café. Ein guter Bekannter von mir, Jaroslav Hasek, hat seinerzeit in Prag eine kleine Rubrik in der Zeitung gehabt: „Verkehrsnachrichten“. Er sollte recherchieren und dann aufschreiben, was in der Stadt so los war, verkehrstechnisch. Nun muss man wissen, dass zu dieser Zeit in Prag die ersten Straßenbahnen fuhren. Und ein Artikel von Jaroslav hatte die Überschrift: „Der stärkste Ringer Prags wirft Straßenbahn um“. Das hatte er zwar erfunden, aber die kurze Notiz wurde Stadtgespräch und Joroslav Hasek weltberühmt.

Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier

Dann reicht es aber auch mal

Volker Panzer über wundersame Lichtvermehrung 

Mag ja sein, dass der Weihnachtsbrauch alles – was sich nicht wehrt  – zu beleuchten noch auf vorchristliche Zeiten zurückgeht. Der Urmensch ahnte vielleicht, dass so gegen Ende des Monats Dezember, der damals natürlich noch nicht so hieß, die Nächte wieder etwas kürzer und die Tage wieder etwas länger wurden. Weiterlesen

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